ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

ADHS zeichnet sich durch Konzentrationsschwierigkeiten oder eine kurze Aufmerksamkeitsspanne aus. Zusätzlich oder anstelle findet sich eine übermäßige Aktivität und Impulsivität, welche nicht dem Alter des Kindes entspricht. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit oder Entwicklung beeinträchtigt.

ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung und fällt nicht unter die Verhaltensstörung, auch wenn impulsives und hyperaktives Verhalten beobachtbar ist.

Was passiert im Gehirn?

Wenn wir einen kleinen Blick ins Gehirn werfen, dann finden wir bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit- bzw. Hyperaktivitätsstörung ein Defizit der beiden Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin. Dadurch nehmen Betroffene die Welt viel intensiver wahr, sozusagen ohne alle eingehenden Umweltreize zu filtern. Gleichzeitig können sie ihr Verhalten schlechter steuern.

Neurotransmitter und ihre Funktion

Neurotransmitter sind biochemische Botenstoffe. Sie befinden sich an der Verbindungsstelle zwischen den Nervenzellen (Synapsen) und sind für die Signalübertragung zuständig. Ohne Neurotransmitter können die Nervenzellen im Gehirn nicht miteinander kommunizieren.

Dopamin

Wenn wir eine Liste abarbeiten, wenn wir einen „Daumen hoch“ auf Facebook oder einen Like auf Instagram bekommen, wenn die Schulglocke zur großen Pause läutet, dann schüttet unser Gehirn Dopamin aus. Wir fühlen uns glücklich, deswegen zählt Dopamin neben seinem bekannten Kollegen Serotonin als Glückshormon. Das ist sozusagen unsere Belohnung für die Mühe, die wir auf uns genommen haben.

Noradrenalin

Noradrenalin wird im Gehirn vor allem bei Stresssituationen ausgeschüttet, um den Körper bei psychischen und physischen Belastungen entsprechend zu aktivieren und die Körperfunktionen anzupassen. Einfach gesagt: ich passe mein Verhalten an die äußeren Umstände an.

ADHS und Verhalten

Durch den Mangel an Dopamin und Noradrenalin können Betroffene ihr Verhalten schwer steuern. Es gibt 3 Arten von Typen:

  • den vorwiegend unaufmerksamen Typ: dabei leidet vor allem das Arbeitsgedächtnis und das beeinflusst die Bereitschaft auch bei uninteressanten Aufgaben zu verweilen und sie zu Ende zu führen. Die Fähigkeit Handlungen zu planen oder sie in Unterschritte aufzuteilen ist beeinträchtigt.
  • hyperaktiver-impulsiver Typ: Betroffene sind ständig in Bewegung, zappeln herum, spielen mit dem Stift oder wackeln mit den Füßen. Sie handeln meist unüberlegt und können Konsequenzen nur schlecht voraussehen. Lieber verzichten sie auf eine „größere“ Belohnung, wenn sie eine „kleinere“ schneller bekommen.
  • kombinierter Typ

Behandlung von ADHS

Es gibt vor allem zwei klassische Behandlungsansätze für ADHS.

Psychostimulanzien

Psychostimulanzien stellen die effektivste medikamentöse Behandlung dar. Methylphenidat und andere Amphetamin-ähnliche Medikamente sind die am meisten verschriebenen Psychostimulanzien.

Verhaltensmodifikation

Um die Folgen von ADHS möglichst gering zu halten, sind feste Strukturen, gewohnte Abläufe, ein Interventionsplan von Seiten der Schule sowie verhaltenstherapeutisch geschulte Reaktionen der Eltern erforderlich. Auch EEG-Neurofeedback bietet in dieser Hinsicht eine gute Unterstützung.

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Foto: N Media Images – Fotolia

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