Die Herausforderungen des Lesens, Schreibens und Rechnens

Kinder wachsen von Anfang an mit Buchstaben und Zahlen auf. Den meisten Kindern werden diese Symbole keine große Schwierigkeiten bereiten. Für andere stellen sie jedoch eine Herausforderung dar.

Herausforderung „Legasthenie“ und „Dsykalkulie“

Unter Legasthenie werden langanhaltende Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und/oder im Leseverständnis verstanden. Deshalb wird die Legasthenie auch als Lese-/Rechtschreibstörung bezeichnet.

Die Dyskalkulie betrifft vor allem die Grundrechenarten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division und heißt deshalb auch Rechenstörung.

Welche Anzeichen für eine Legasthenie gibt es?

Die Grundvoraussetzung für das Lesen und Schreiben ist das Verständnis, dass die gesprochene Sprache aus einzelnen Lauten besteht. Jedem Laut kann ein entsprechender Buchstabe zugeordnet werden. Kinder mit einer Lese-/Rechtschreibstörung haben Schwierigkeiten damit, die Laute zu unterscheiden oder sie den entsprechenden Buchstaben zuzuordnen. Zudem fällt es ihnen schwer, die einzelnen Buchstaben zusammenzulesen. In der späteren Entwicklung gibt es Auffälligkeiten beim richtigen Schreiben und in der Leseflüssigkeit.

Wie kann eine Dyskalkulie erkannt werden?

Kinder, welche am Ende der ersten Klasse Rechnungen bis 10 noch nicht beherrschen oder noch Unsicherheiten in den Zahlenzerlegungen zeigen, sollten aufmerksam beobachtet werden. Am Ende der zweiten Klasse dürften Plus- und Minusaufgaben bis 100 keine großen Schwierigkeiten mehr darstellen. Anhaltende Schwierigkeiten im Einmaleins oder beim schriftlichen Multiplizieren/Dividieren können zusätzliche Hinweise darstellen.

Was sind die möglichen Ursachen?

Laut neuesten wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass es nicht nur eine Ursache für diese massiven Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen gibt. Ein Grund dafür steckt in den Genen. Diese liefern der Zelle den Bauplan, wie wir uns entwickeln, welche Haar- oder Augenfarbe wir beispielsweise haben und wie hoch das Risiko für Krankheiten gegeben ist. Demzufolge ist Legasthenie und Dyskalkulie in der Erbinformation gespeichert.

Eine weitere Ursache liegt in unserem Gehirn. Unsere Schaltzentrale erfasst alle eingehenden Informationen und verarbeitet sie. Bei Kindern mit Legasthenie oder Dyskalkulie werden die visuellen und auditiven Informationen anders verarbeitet. Bei Legasthenie betrifft dies vor allem die linke Gehirnhälfte, welche für die Sprachwahrnehmung verantwortlich ist. Bei Dyskalkulie ist unter anderem das präfrontale Hirnareal betroffen, das für das logische Denken, Planen, Schlussfolgern oder Zusammenhänge erkennen, zuständig ist.

Je früher wir mit Kindern mit einem erhöhten Risiko von Legasthenie oder Dyskalkulie arbeiten, desto besser sind die Möglichkeiten auf Fortschritte und Verbesserungen.

Wie geht es Kindern mit einer Lernstörung?

Kinder kommen mit einer natürlichen Neugier ausgestattet auf die Welt. Entstehen nun aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und/oder Rechnen, dann müssen sich Kinder mit Misserfolgen und Versagenserlebnissen auseinandersetzen. Dauern diese an, so wird sich bald eine geringe Lernmotivation einstellen. Das Lesen, Schreiben und Rechnen wird zur Herausforderung.

Kinder beginnen Situationen auszuweichen, in denen sich die Probleme zeigen. Sie verweigern die Hausaufgaben, möchten keine Texte außerhalb der Schule lesen oder entwickeln aufwendige und fehleranfällige Rechenstrategien. Das Selbstwertgefühl sinkt und das Kind beginnt selbst daran zu glauben, dass es einfach „zu blöd dafür sei“. Etwa ein Drittel der Kinder mit Lernschwierigkeiten entwickelt emotionale Probleme, wie Ängste und depressives Erleben. Häufiges Fehlen in der Schule, Kopf- und Bauchschmerzen oder auch aggressives Verhalten können ein Hinweis darauf sein.

Was kann getan werden?

Es ist wichtig, Kinder mit diesen Schwierigkeiten zu ermutigen. Ermutigen bedeutet nicht nur auf ihre Stärken hinzuweisen, sondern ihnen in genau den Bereichen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, in denen die Probleme auftauchen. Hier sollte eine gezielte und individuell ausgearbeitete Förderung ansetzen. Kinder müssen wieder lernen, dass sie Erfolgserlebnisse auch im Lesen, Schreiben und Rechnen haben können, ungeachtet der Schwierigkeiten. Jedes positive Gefühl in diesen Bereichen steigert das Selbstbewusstsein und die Freude am Lernen wird wiederentdeckt.

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