Die Magie des Lesens – wie liest unser Gehirn?

Lassen Sie uns ein kleines Experiment durchführen. Versuchen wir gemeinsam folgende zwei Begriffe zu lesen:  Zuclopenthioxolum und Bifidobacterium longum.

Wie war es die beiden Wörter zu lesen?

War es leicht oder mühsam? Hatten Sie beim zweiten Begriff weniger Schwierigkeiten, da er Ihnen vielleicht schon aus der Werbung bekannt war? Benötigen Sie mehr Zeit bei Zuclopenthioxolum oder bei Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung?

Höchstwahrscheinlich sind sie beim zweiten Begriff schneller, da Sie ihn häufiger gehört oder auch gelesen haben, obwohl er fast doppelt so lang ist, wie der erste.

Wie haben Sie es geschafft Zuclopenthioxolum zu lesen? Haben Sie das Wort Buchstabe für Buchstabe entziffert oder schrittweise in Silben zerteilt und diese aneinandergefügt?

Geübte Leser werden vor allem die zweite Variante gewählt haben, denn die erste wäre viel zu mühsam, zu langsam und zu fehleranfällig.

Jeder von uns benutzt zwei Strategien beim Lesen: den direkten und den indirekten Weg. Der direkte Weg wird vor allem bei bekannten und viel verwendeten Wörtern verwendet, die dann in einem mentalen Lexikon abgespeichert werden.

Stellen Sie sich kurz das Wort „Baum“ vor. Sehen Sie es vor Ihrem geistigen Auge? Sehen Sie die einzelnen Buchstaben? Dies ist das mentale Lexikon.

Bei Wörtern, die wir nicht oft benutzen oder die uns völlig unbekannt sind, benutzen wir den indirekten Zugang, also Silbe für Silbe, um so auch die schwierigsten und kompliziertesten Wörter zu erlesen. Somit steht uns die gesamte Welt des geschriebenen Wortes offen. Ob wir auch immer alles verstehen, was wir lesen, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

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