Triple Code Modell von Dehaene – ein Erklärungsmodell für das mathematische Denken (Teil 1)

Dyskalkulie ist ein sehr heterogenes Störungsbild. Dementsprechend existieren viele verschiedene Modelle, wie die Zahlenverarbeitung funktioniert. Eines der einflussreichsten, ist das Triple-Code Modell von Dehaene.

Was besagt das Triple Code Modell?

Hier zuerst eine grafische Darstellung:

Triple Code Modell Dehaene (1992)

Analoge Grössenrepräsentation

Die analoge Grössenrepräsentation ist die Basis unseres „Zahlensinns“. Sie erlaubt uns, eine ungefähre Vorstellung der Grösse oder Mächtigkeit einer Menge oder Zahl zu haben.
So kann eine kleine Menge von einer grösseren unterschieden werden, oder eine bestimmte Anzahl ungefähr geschätzt werden. Es handelt sich also nicht um eine genaue Repräsentation einer Zahl, als um eine ungefähre Grössenvorstellung. Das Mengenverständnis ist eine angeborene Fähigkeit.

Verbal-phonologische Zahlenform

Fortlaufendes Zählen ist eine der Fähigkeiten, die auf der verbal phonologischen Zahlenform beruht. Es geht hierbei um das Schreiben und Verstehen von Zahlwörtern wie „zwei“ oder „achtzig“. Diese Wörter haben keine numerische Bedeutung, sondern sind Wörter, die wir in einer gewissen Abfolge gelernt haben. Es sind Wörter, die wir in einer gewissen Abfolge gelernt haben. Es wird davon ausgegangen, dass diese Fähigkeit nicht angeboren ist, sondern innerhalb der ersten Schuljahre erworben wird.

Visuell-arabische Zahlenform

Die dritte Komponente des Triple Code Modells ist die Repräsentation von arabischen Zahlen (zum Beispiel: 13, 67, 897). Unsere Fähigkeit Zahlen in numerischer Form zu schreiben, zu lesen, sowie mit ihnen schriftliche Operationen durchzuführen, beruht auf dieser Komponente. Das Verständnis arabischer Zahlen ist nicht angeboren und entwickelt sich innerhalb der ersten Schuljahre.

Zusammenspiel der einzelnen Komponenten

Bei einer unauffälligen Rechenfähigkeit wird beim Lesen der Zahl „13“ das Zahlenwort „dreizehn“ im Kopf aktiviert. Zusätzlich bildet sich eine bildliche Vorstellung der ungefähren Größe dieser Zahl. Durch das Zusammenspiel der drei Komponenten entsteht beim Triple Code Modell ein mentaler Zahlenstrahl, welcher als Grundlage für alle mathematischen Operationen verwendet wird.

Quellen

Landerl, K., Vogel, S., & Kaufmann, L. (2017). Dyskalkulie: Modelle, Diagnostik, Intervention (3., überarbeitete und erweiterte Auflage). München, DE: Ernst Reinhardt Verlag

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